Gewaltproblem auf dem Marienplatz nicht kleinreden

marienplatzZu den Äußerungen des Görlitzer Oberbürgermeisters Siegfried Deinege über die entspannte Lage auf dem Marienplatz erwidert der AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:

„Panikmache ist bei der Debatte um den Marienplatz natürlich fehl am Platz. Trotzdem müssen die Probleme, die es dort gibt, auf den Tisch. Noch vor zwei Monaten erklärte Deinege, Frauen sollten nicht mehr unbegleitet über den Marienplatz spazieren, und nun soll plötzlich alles ganz harmlos gewesen sein. Das wirkt in keinster Weise glaubwürdig und trägt nicht dazu bei, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken, die vom Staat Taten statt beschwichtigende Worte verlangen.

Deshalb ist es auch richtig, den Marienplatz ab Ende August von mehreren Seiten videoüberwachen zu lassen, so wie das von mir bereits im Mai gefordert wurde. Darüber hinaus sollte das Alkoholverbot auf die Abendstunden sowie das Wochenende ausgedehnt werden, da zu diesen Zeiten die meisten Straftaten begangen werden.

Und dann kommt es eben noch darauf an, wirkliche Transparenz über das Kriminalitätsgeschehen herzustellen. Der Oberbürgermeister tut der Stadt hier keinen Gefallen, wenn er die Straftaten als persönliche Konflikte von 15 jungen Menschen kleinredet. Die Polizeiberichte sprechen da eine andere Sprache. Auch letzte Woche wurde wieder ein 21-Jähriger aus einer sechsköpfigen Gruppe heraus angegriffen. Da die Tatverdächtigen zum Glück schnell gefasst werden konnten, gab die Polizei jedoch keine Hintergründe zu ihnen bekannt. Hier muss sich in ganz Deutschland etwas in Richtung größerer Transparenz und Offenheit ändern. Die Bürger wollen zu Recht wissen, ob sich in ihrer Stadt Polen mit Asylbewerbern, Deutsche untereinander, Extremisten, Hooligans oder Betrunkene prügeln und wie groß die Gefahr für sie selbst ist, da hineinzugeraten. Wenn die Polizei hier etwas mehr Informationen herausgeben dürfte, würde dies dazu beitragen, dass die Bürger die Gefahren in ihrer Stadt viel genauer einschätzen können und weniger Gerüchte entstehen.“

Bild: Manecke, CC BY-SA 3.0