Unterrichtsausfall an Polizeihochschule: Das lässt sich mit Fortbildungen nicht auffangen

Zur Debatte um den Unterrichtsausfall an der Polizeihochschule Rothenburg erklärt der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:

„Es freut mich, dass Rektor Dr. Harald Kogel von der Polizeihochschule die Ergebnisse meiner Kleinen Anfrage (Drs. 6/14041) zur Kenntnis genommen hat und das Problem des übermäßig häufigen Stundenausfalls angehen will. Vor der Illusion, man könne den verpassten Stoff mit Fortbildungen nachholen, möchte ich jedoch ausdrücklich warnen.

Gerade aufgrund der nach wie vor angespannten Personalsituation bei der Polizei ist dies ein Ding der Unmöglichkeit. Es fehlen uns hierfür einerseits die Fortbildungskapazitäten. Andererseits erfordert es die dünne Personaldecke, dass die Polizeikommissare sofort voll einsatzfähig sind.

Zum Problem, alle Dozentenstellen im abgelegenen Rothenburg zu besetzen, sollte sich das Innenministerium Gedanken machen. Die AfD hat hierzu längst konkrete Vorschläge erarbeitet. Eine Möglichkeit wäre es, Bautzen über das geplante Maß hinaus auszubauen, wo es ohnehin schon einen Standort der Polizeihochschule gibt. Vermutlich ist es einfacher, Dozenten für Bautzen zu begeistern.

Aus unserer Sicht gehört auch eine Polizeifachschule nach Ostsachsen, damit Jugendliche aus unserer Region, die sich für die Polizei interessieren, nicht mehr von den langen Wegen bis nach Leipzig, Chemnitz und Schneeberg abgeschreckt werden.

Mit zwei starken Standorten in Rothenburg und Bautzen sollte das Problem zu lösen sein. Erforderlich ist es dafür allerdings, dass die notwendigen Baumaßnahmen in Bautzen zügig umgesetzt werden. Vor gut eineinhalb Jahren wurde das bereits angekündigt. Richtig losgehen soll es aber erst 2019. Das dauert alles viel zu lange. Wir müssen schließlich jetzt die Ausbildungskapazitäten erhöhen und können damit nicht erst in fünf oder zehn Jahren beginnen.“