Volle Unis, leere Werkbänke: Überakademisierung geht zu Lasten des Sächsischen Handwerks

Die Sächsischen Hochschulen erwarten für das kommende Wintersemester über 25.000 Studienanfänger. Davon allein 16.000 Erstsemester. Entgegen aller Prognosen bleibt die Anzahl der Studenten damit konstant hoch bei rund 100.000. Seit über zehn Jahren nehmen die Sächsischen Universitäten mehr Studenten auf, als im Freistaat Abiturienten die Schulen verlassen. Währenddessen stehen dringend benötigte Handwerkerberufe in Sachsen vor akuten Nachwuchsproblemen.

Dazu sagt der Görlitzer Abgeordnete im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:

„Sachsen soll ein attraktiver Standort für wissenschaftliche Exzellenz und innovative Forschung sein. Dafür setze ich mich auch in meiner Heimatstadt Görlitz ein. Der Ausbau der Hochschule Zittau/Görlitz zu einer technischen Europa-Universität
„Dreiländereck“ ist mir ein Herzensanliegen.

Eine Vermassung der Universität und eine Senkung der Anforderungen sind aber nicht zielführend. Überfüllte Hörsäle allein garantieren keine Qualität. Stattdessen stellt die Überakademisierung andere Berufsgruppen vor aktue Nachwuchsprobleme. Besonders das Handwerk leidet unter der einseitigen Orientierung auf universitäre Abschlüsse.

Wir brauchen eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Universitätsabschlüssen. Berufe, die dringend gebraucht werden, müssen wieder mehr gesellschaftliche Anerkennung und politische Förderung erfahren. Dafür setzt sich die AfD u.a. mit der Wiederbelebung des Meisterbriefes ein. Wenn wir junge Menschen wieder für eine ehrwürdige Berufsausbildung begeistern können, müssen wir nicht im Ausland nach Fachkräften suchen. Nicht jeder Studienanfänger ist wirklich für eine akademische Laufbahn geeignet.“