Mehr Präsenz vor Schulen statt „mehr Verkehrskontrollen“

Plakat_kleinPünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres ist heute in mehreren sächsischen Zeitungen die Forderung nach „Mehr Verkehrskontrollen“ zu lesen. Dazu erklärt der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:

„Einfach so pauschal zum Schuljahresanfang mehr Verkehrskontrollen zu fordern, ist populistischer Unsinn. Blitzer, die viel zu häufig einfach nur so aufgestellt werden, damit die Kasse klingelt, helfen nicht wirklich dabei, Kinder und Jugendliche zu schützen. Vor Schulen und Kitas, wo meistens Tempo 30 gilt, wird in der Regel nicht gerast, also mit extrem überhöhter Geschwindigkeit gefahren. Es handelt sich vielmehr um geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen und der Verkehrslage entsprechend unangepasste Geschwindigkeit. Tempo 30 heißt auch immer: Unter den besten Voraussetzungen ist 30km/h die Höchstgeschwindigkeit. Es ist keine Richt- und schon gar keine Mindestgeschwindigkeit. Vor Schulen müssen gelegentlich eilige Eltern genau daran erinnert werden.

Was deshalb neben der Verkehrserziehung der Kinder getan werden kann, ist Präsenz vor den Schulen und Kitas sowie auf den Straßen dahin. Die Polizei muss hier gezielt die Eltern an ihre Gurtpflicht erinnern und sollte Kindersitze überprüfen. Wenn wir an Verkehrsunfälle mit Kindern denken, haben wir vor dem geistigen Auge immer wieder Szenen, wo Kinder nach dem Ball auf die Straße rennen und dann angefahren werden. Statistisch betrachtet sind Kinder jedoch am häufigsten in Verkehrsunfälle als Mitfahrer im Auto involviert. Dies insbesondere den Eltern klarzumachen, ist eine wichtige Aufgabe, an die gerade zum Schulanfang einmal erinnert werden sollte, anstatt mit populistischen Forderungen öffentliche Aufmerksamkeit zu suchen.“

Hintergrund: Laut Verkehrsunfallstatistik stieg die Zahl der bei Verkehrsunfällen in Sachsen getöteten Kinder im Vorjahr auf fünf (2014: 2). Insgesamt verunglückten 1.312 Kinder (2014: 1.308). Die meisten als Mitfahrer im Auto (507), als Radfahrer (365) oder als Fußgänger (351).

(Bild: Plakat „Freiwillig 30“. Mehr dazu hier.)